Die „klassische“ Sportart Fechten hat über die Jahrtausende nichts von seiner Anziehungskraft verloren und ist aufgrund des geringen Verletzungsrisikos für Jung und Alt und Männer wie Frauen geeignet.

Schon aus dem Altertum ist sportliches Fechten überliefert. Von den drei Waffengattungen Florett, Degen und Säbel wurde der Florett-Wettbewerb als Gründungssportart bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 in Athen ins Programm genommen. Inzwischen sind alle drei Waffengattungen bei Männern und Frauen olympisch. Fechten erfordert neben einer guten Kondition, ausgezeichnete Reflexe und bis zur Automation eingeübte Aktionen. Laut sportmedizinischen Untersuchungen haben Fechter die kürzesten Reaktionszeiten neben Tischtennisspielern. Doch nicht nur die Schnelligkeit entscheidet, sondern vor allem Taktik wie Finten spielen eine große Rolle im Fechten.

Die „Waffen“

Die Waffen unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, sondern auch in der Trefferfläche und Gewicht. Florett und Degen sind reine Stoßwaffen, der Säbel zusätzlich auch eine Hiebwaffe. Beim Florett ist der Rumpf des Gegners (einschließlich Bauch und Rücken) sowie seit 2009 auch der Maskenlatz die Trefferfläche. Sowohl beim Florett wie beim Degen müssen beim Stoß Druckfedern überwunden werden, also eine gewisse Mindestkraft aufgewendet werden, um einen Treffer zu landen. Beim Degen sind dies 750 Gramm, beim Florett 500 Gramm. Bei ersteren ist der ganze Körper die Trefferfläche, also auch die Hände und Füße. Bei der Hiebwaffe Säbel gilt der Treffer bereits, wenn das Sportgerät mit der elektrisch leitenden Brokatweste des Gegners in Kontakt kommt.

Geringes Verletzungsrisiko

Florett, Degen und Säbel sind zwar Sportwaffen doch aufgrund der umfangreichen Sicherheitskleidung entstehen dadurch kaum Verletzungen und wenn, dann nur kleinere Verletzungen wie Hämatome. Selbstverständlich sind alle Sportwaffen stumpf. Fechtsportverletzungen treten typischerweise an den Ellenbogen, Knien, Ober- und Unterschenkeln, Sprunggelenken und Wirbelsäule auf. Studien haben ergeben, dass die häufigsten Sportverletzungen beim Fechten die unteren Extremitäten betreffen und dort den Kapsel-/Bandapparat sowie Muskeln und Sehnen. Überlastungsschäden traten in der Regel im Kniegelenk auf. Trotz der möglichen Verletzungen, die gerade im Breitensport auf falsche Technik, mangelndes Aufwärmen oder Müdigkeit und Unkonzentriertheit basieren, ist Fechten ein sehr verletzungsarmer Sport. Das Verletzungsrisiko im Fußball, Ski alpin, Handball oder Judo ist beispielsweise wesentlich höher.

Longlife-Sportart

Das geringe Verletzungsrisiko und die Faszination des Fechtens machen den Sport zu einer „Longlife-Sportart“, also für Jung und Alt sowie für Männer wie Frauen. Der Fechtsport trainiert die Muskulatur, das Herz-Kreislauf-System und ist förderlich für Nervenkraft und Konzentration. Wer ficht, entwickelt Körperkraft, Schnelligkeit, Geschicklichkeit sowie Aufmerksamkeit und Entschlussfähigkeit. Aufgrund dieser Eigenschaften bietet sich Fechten sehr gut als Ergänzung zu Management-Seminaren an und eignet sich zudem für Incentive-Events.