Botox ist ein natürliches Eiweiß spezieller Bakterien. Die Medizinforschung empfiehlt Botox als vielversprechende Möglichkeit in der Behandlung pathologisch erhöhter Spannungen der Skelettmuskulatur. Als Vorteil werden neben der sicheren auch die über Wochen anhaltende Wirkung genannt, dem als mögliche Nebenwirkung lediglich „ein Zuviel an Wirkung“ gegenübersteht.

Das Medikament wird gezielt in den Muskel injiziert und blockiert dort Nervenimpulse des Muskels. Dies führt  zu einer Herabsetzung der Muskelspannung (Tonus) in den injizierten Muskeln für etwa drei Monate und ermöglicht so über einen längeren Zeitraum ein Nachlassen der sehr schmerzhaften Verspannungen. Andere Nervenfunktionen, wie etwa das Gefühl und der Tastsinn der Haut, werden nicht beeinflusst. Für den Behandlungsbereich Orthopädie/Neurologie ergeben sich daraus drei verschiedene Einsatzmöglichkeiten:

1. Verspannungen

Eine häufige Ursache schmerzhafter Verspannungen der Muskulatur sind gut tastbare Verhärtungen, sogenannte Triggerpunkte. Diese sind vorwiegend im Nackenbereich lokalisiert. Die betroffenen Areale können nicht mehr an der normalen Anspannung und Entspannung des Muskels teilhaben, was zu Über- bzw. Fehlbelastungen und auf längere Sicht zu einer Verkürzung des Muskels führen kann. Triggerpunkte lassen sich durch klassische krankengymnastische Behandlung oder Medikamente nur schwer beseitigen. Botox eignet sich hier zur gezielten Entkrampfung der verspannten Muskelzonen.

2. Migräne

Schätzungsweise acht Millionen Menschen, darunter weit mehr Frauen als Männer, leiden unter Migräne und chronischen Kopfschmerzen (CDH – Chronic Daily Headaches). Viele von ihnen können nicht mehr arbeiten oder müssen regelmäßig hohe Dosen von Schmerzmitteln einnehmen. Als möglicher Auslöser für das Dauerfeuer im Kopf gelten bewusste und unbewusste Stressfaktoren, die zu intensiven Dauerverspannungen im Schläfen- und Stirnmuskulaturbereich führen. Botox A-Injektionen in die Kopf-Druckpunkte und Nackenmuskulatur können zur Linderung der Kopfschmerzen beziehungsweise zur vollständigen Schmerzfreiheit führen. Die Behandlung eignet sich für Patienten, bei denen herkömmliche Therapiemethoden versagen.

3. Tennisellenbogen

Die Ursachen des sogenannten Tennisellenbogens liegen in wiederholten Überlastungen, in der Einseitigkeit von manuellen Tätigkeiten und in Mikrotraumen. Durch den Einzug von Computer und Internet in Beruf und Freizeit und daraus resultierenden monotonen Bewegungsabläufe mit der Maus, kann es zur Überanstrengung des Unterarms kommen. Deshalb wird der Tennisellenbogen heute auch als „Mausarm“ bezeichnet. Der Einsatz von Botox entspannt den überlasteten Muskulaturursprung und überträgt die Haltearbeit auf die benachbarten Muskelgruppen. Eine Harmonisierung der Fein- und Grobmotorik schafft ein Nachlassen der vorliegenden Entzündung mit zunehmender Schmerzerleichterung.

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Tennisellenbogen