Herrliches Herbstwetter und ein komprimiertes Update in puncto sportmedizinische Forschung und Therapie.

Zum Thema Schultersteife wurde therapeutisch eindeutig zurückgerudert. Zwar ist nach einem Zeitraum von 1- 4 Jahren mit einer Selbstheilung zu rechnen, aber es verbleiben 10- 20% Schulterteilsteifen. Daher wurde zuletzt die arthroskopische Lösung der Schultergelenkverwachsungen favorisiert. Unbefriedigend war dabei, dass ein Monat nach der Minimaloperation sich in der Regel keine weitere funktionelle Besserung einstellte. Die „alte“ Methode der unblutigen Narkosemobilisation lieferte bei kontinuierlicher Funktionssteigerung bis 12 Monate nach Mobilisation im Endergebnis das bessere Resultat. Wundheilungsstörungen, zwar sehr selten, wurden selbstverständlich auch nicht beobachtet. In beiden Vergleichsgruppen wurden die Patienten zu einem selbstständigen Eigentraining angeleitet.

Prof. Dr. Klaus Steinbach, Ex-Schwimmeuropameister und erster Krauler, der die 25m unter 50 sec. schwamm, warb für eine verletzungsangemessene Behandlung von Muskelverletzungen. Initial sollte immer die „PECH“ Strategie erfolgen. P= Pause, E= Eis, C= Compression, H= Hochlagerung. Das MRT gibt Auskunft über das Ausmaß der Verletzung, die schnellstmöglich durchzuführen ist! Dabei heilen größere Verletzungen auch bei adäquater Therapie narbig ab, sodass nicht immer das ursprüngliche Leistungsvermögen wieder erreicht wird. Aufgepasst, Massagen fördern die lokale Entzündung und sind zu unterlassen. Ein monotherapeutischer Behandlungsansatz ist nicht mehr zeitgemäß. In Übereinstimmung mit dem Vortragenden, punktieren wir in unserer Praxis Blutergüsse unter sonografischer Kontrolle. Im Bereich des Oberschenkels hat sich die Myotrain als Kompression bewährt. Lympf-Kinesiotapes beschleunigen wie die Lympfdrainage nach 24 Stunden den Abtransport von geschädigten Muskelgewebenanteilen. Regenerationsvorgänge können dadurch frühzeitiger im körpereigenen System erfolgen. Durch Training der gesunden Gegenseite (Arm/Bein) lassen sich postive cross-over-Effekte unterstützen. Der stufenweise Belastungsaufbau sollte zwingend muskuläre Dysbalancen als Teilursache der Verletzung einbeziehen.

In unserer Privatpraxis führen wir eine spezielle neuromuskuläre Funktiondiagnostig durch. Als weitere Stabilisationstests kommen die Muskelfunktionsdiagnostik (SinfoMedEMG-System) und die sensomotorische Laufanalyse zum tragen. Die Vielzahl an objektiven Daten hilft den korrekten Zeitpunkt für ein return-to-sport herauszufinden.