Rudern und Kanusport überzeugen mit einem großen gesundheitlichen Nutzen. Aufgrund der Naturverbundenheit dieser Sportarten gilt dies nicht nur für den Körper, sondern auch die Seele. Sportmediziner Dr. med. Bernhard Zahn stellt die Vorzüge dieser beiden Sportarten vor. 

Rudern und Kanusport – Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Der Kanurennsport ist eine Kraftausdauersportart, die zudem die Koordination und das Gleichgewicht schult. Viele werfen den Kanu- und Rudersport immer gern in einen Topf. Dabei bestehen zwischen beiden grundlegende Unterschiede, die Kanuten gern scherzhaft wie folgt erklären:

Ein Kanute sieht die Kneipe und steuert darauf hinzu. Ein Ruderer hingegen fährt an der Kneipe vorbei und sieht erst dann, dass er sie verpasst hat.

Ruderer sitzen eher auf als in dem Boot und bewegen sich mit einem Rollsitz nach vorn und nach hinten. Sie blicken dabei nach hinten. Kanuten bewegen ihr Sportgerät in Blickrichtung. Bei Ruderbooten sind die Paddel am Boot befestigt und die größte Kraft kommt aus den Beinen. Ganz im Gegensatz zum Kanusport, wo die Bewegung des Paddels über die Arme und den Oberkörper auf das Boot übertragen wird. Im Oberkörper herrscht also eine dynamische Belastung in Unterkörper eine statische.

Beiden Sportarten gemeinsam ist jedoch ihre Risikoarmut hinsichtlich Verletzungen. Deshalb kann es vom Kindes- bis zum Seniorenalter betrieben werden.

Stech- und Doppelpaddel

Die beiden wesentlichen Bootstypen beim Kanu sind Kajak und Kanadier (auch Canadier). Der Kanadier wurde ursprünglich von nordamerikanischen Indianern als Fortbewegungsmittel benutzt, daher auch der Name. Beim Kanadier bewegt sich der Kanute mit einem Stechpaddel vorwärts. Beim Kajak geschieht der Antrieb mittels Doppelpaddel. Das Wort Kajak kommt übrigens vom grönländischen Wort Qajaq. Dieser Kanutyp hat somit seinen Ursprung in der Arktis. Im Kanadier kniet der Sportler, während er im Kajak sitzt. Kanuboote sind so schmal wie möglich gebaut und laufen nach hinten sowie nach vorn spitz zu, um die Wasserverdrängung möglichst gering zu halten. Der Kanadier ist sogar noch schmaler als der Kajak, da dort nur Knie und Füße Platz finden müssen. Durch diese Form sind die Boote sehr instabil und wackelig. Es benötigt daher etwas Übung, darin sitzen bzw. knien zu bleiben und es auch noch entsprechend fortzubewegen.

Wohltat für den Geist

Der Ruder- und Kanusport haben einen hohen gesundheitlichen Wert für den Körper. Denn beim Rudern und mit Abstrichen auch beim Kanusport werden nahezu alle Muskelgruppen beansprucht. Deshalb eignet sich Rudern auch besonders gut zur Rehabilitation und zur gesundheitlichen Prävention. Rudern und Kanusport sind aber auch für den Abbau von Stress vorteilhaft.

Bei den Wassersportarten Rudern und Kanu sind die Sportler mit der Natur verbunden. Die beruhigende Wirkung des Wassers schlägt sich auch positiv auf den Geist bzw. die Seele durch“, erläutert Dr. Bernhard M. Zahn, Sportmediziner aus Berlin.

Somit sind Rudern und der Kanusport aufgrund ihres geringen Verletzungsrisikos, ihrer umfassenden Beanspruchung des Körpers und ihrer wohltuenden Wirkung auf die seelische Gesundheit absolut empfehlenswerte und höchst interessante Sportarten.