Die positiven gesundheitlichen Auswirkungen von Bewegung und Sport sind vielfältig. Selbst für Sportanfänger ab 50 Jahren ist regelmäßiges Ausdauertraining sinnvoll.

Die gesundheitlichen Vorzüge des Sports sind unbestritten und werden regelmäßig wissenschaftlich aufs Neue bestätigt. Regelmäßiger Sport wie leichtes Joggen mit 60 bis 150 Minuten pro Woche verlängert die Lebensdauer. Bei Männern um 6,2 Jahre, bei Frauen um 5,6 Jahre wie eine aktuelle Auswertung einer Langzeitstudie der Copenhagen City Heart Study zeigt. „Diese Erkenntnis ist nicht neu. Viele Studien kamen in den vergangenen 20 Jahren zu ähnlichen Ergebnissen“, erläutert Dr. Bernhard M. Zahn, Sportmediziner aus Berlin. Doch die reine Lebensdauer ist natürlich nichts wert, wenn die Lebensqualität nicht stimmt. Das Leben im Alter bringt mehr Freude, wenn es halbwegs selbstständig bestritten werden kann und man nicht wie im Pflegefall auf die Hilfe anderer Personen angewiesen ist. Doch auch für diese erstrebenswerte Selbstständigkeit ist Sport besonders effektiv. Denn Sport verlängert unter Umständen nicht nur das Leben, sondern fördert zudem ein selbstbestimmtes und autonomes Leben im Alter. Regelmäßige Bewegung stärkt die arbeitende Muskulatur. Dadurch bleiben Patienten beweglich und können zum Beispiel im Alter auch noch Treppen steigen. Außerdem hat Sport positive Auswirkungen auf Herz und Gehirn. Menschen mit Veranlagung zu Demenzerkrankungen wie Alzheimer können die Erkrankung so mitunter um zwei bis drei Jahre hinauszögern. Es gibt zudem weitere positive Effekte: Sport senkt das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall. Auch die Krebshäufigkeit (Brust- und Darmkrebs) reduziert sich um fast ein Viertel.

Auch spät anfangen lohnt sich

Für die beschriebenen positiven Auswirkungen ist es nicht nötig, exzessiv Sport zu treiben. Für nicht mehr ganz so junge Anfänger ist es ratsam, täglich 45 Minuten stramm spazieren zu gehen. Langsames Joggen, Schwimmen, Rad fahren sind weitere adäquate Ausdauersportarten, die gut für Körper und Geist sind. Durch den Ausdauersport werden die Blutgefäße trainiert und offen gehalten. Das Herz als Muskel arbeitet dadurch ökonomischer. Die erwähnten Sportarten trainieren zudem den Stoffwechsel und vermindern somit das schädliche LDL-Cholesterin.

Positiv ist außerdem die Wirkung auf die Immunologie, es werden weniger schädigende Entzündungsmediatoren produziert und dadurch eine Arterienverkalkung verhindert. Dabei können selbst Sportanfänger jenseits der 50 immer noch fit werden. Viele Männer im mittleren Alter treiben aus Zeitmangel, Bequemlichkeit oder weil sie glauben, es lohne nicht mehr, keinen Sport. „Doch wer mit über 50 startet und fünf bis zehn Jahre regelmäßig trainiert, kann die gleiche Lebenserwartung erreichen wie ein Mann, der sein Leben lang Sport betrieben hat“, erklärt Zahn. Wer in diesem Alter mit dem Sport beginnen möchte, sollte aber auf jeden Fall seinen Arzt konsultieren, denn es gilt hier im Vorfeld, eine angemessene Bewegungsart und vor allem die richtige Intensität zu finden.